Ein Faltrad ist unglaublich praktisch; man gewöhnt sich sehr daran, mit öffentlichen Verkehrsmitteln am Zielort nicht „festgenagelt“ zu sein, sondern kurze Strecken schnell mit dem Fahrrad zurücklegen zu können und trotzdem auf langen Strecken nicht sein Rad umständlich verladen zu müssen, sondern es einfach als Gepäckstück in den Zügen kostenlos und auch im Berufsverkehr dabei zu haben.
Nur welches Modell? Beim Brompton kenne ich die schlechte Qualität der Komponenten aus eigener Erfahrung; Birdy mag zwar bequem sein, ist aber nicht wirklich kompakt, etwas unelegant zu falten und muss getragen werden. Alle anderen (z.B. Bernds, Dahon) haben ein noch größeres Faltmaß. Aber dann hat mich das Tikit überzeugt, weil es einige interessante Ideen hat – extrem schnell faltbar, recht kompakt und problemlos gefaltet zu schieben – und dabei noch gut verarbeitet ist.
Brompton: Hat ein deutlich kleineres Faltmaß, aber ein ähnliches Gewicht und die gleiche Radgröße. Das Brompton ist am Hinterrad gefedert, durch einen simplen Gummiblock, der aber keinen erwähnenswerten Komfortgewinn bringt. Der Hauptunterschied ist die Qualität der Komponenten; Brompton verwendet viele proprietäre Teile, die schlecht verarbeitet sind; Bike Friday verbaut dagegen möglichst Standardkomponenten, und zwar halbwegs hochwertige. Obwohl sich das Brompton sehr schnell falten lässt, ist das Tikit noch schneller; und man kann es auf dem Vorderrad sehr bequem schieben, das Brompton nur auf den winzigen Gepäckträgerrollen.
Birdy: Das Faltmaß dürfte ähnlich sein (mit kleinem Vorteil für das Tikit); das Gewicht ebenfalls. Das Birdy ist vollgefedert, aber faltet sich vergleichsweise sehr umständlich und hat erst seit Kurzem winzige Rollen, auf dem man es schieben kann, hier ist das Tikit deutlich im Vorteil. Die Ausstattung ist vergleichbar.
Frog: Das Frog kam in seiner verbesserten Version (16- statt 12-Zoll-Räder) erst nach dem Tikit auf den Markt; es ist vom Aufbau her dem Birdy sehr ähnlich, hat aber ein geringeres Faltmaß, auf Kosten z.B. der Schaltung (Zahl der Gänge). Damit ist es ein vollgefedertes Rad, das fast so klein wie ein Brompton ist, jedoch nicht so schnell und elegant gefaltet werden kann. Das Tikit ist im Vergleich ungefedert und sperriger, faltet sich aber wesentlich schneller.
Dahon Presto Lite: Ist im Faltmaß ein ganzes Stück kompakter und vor allem leichter, allerdings auch entsprechend schlechter ausgestattet (z.B. nur 3-Gang-Schaltung). Falten kann man es genauso schnell, weil man praktisch nur den Rahmen horizontal umklappt sowie Sattel und Lenker niedriger macht. Schieben kann man es nicht, man muss es immer tragen.
„Zerlegeräder“: Es gibt etliche Räder, die man mindestens so klein machen kann wie das Tikit, bei ähnlichem Gewicht und ähnlicher Ausstattung. Aber der Faltvorgang dauert dann teilweise Minuten statt Sekunden. Gut für die Reise, schlecht für das tägliche Pendeln.
Lichtanlage: Ein SON XS Nabendynamo, zusammen mit einem Busch&Müller Lumotec IQ Fly senso plus LED-Scheinwerfer (mit Standlicht und Helligkeitssensor) sowie einem Seculite plus LED-Rücklicht (mit Standlicht) vom selben Hersteller. Sehr überzeugende Beleuchtung, hat sich mehr als gelohnt. (10.01.2008)
Schloss: Weil man sein Tikit schnell falten und problemlos in Gebäude hineinbringen kann, muss man es nur selten absperren. Aber wenn, dann will man ein gutes, aber kompaktes Schloss – ich habe das Abus Bordo 6000/90, das sich sehr kompakt an der Sattelstütze befestigen lässt. Zum Absperren fädelt man es am besten durch das kleine Rahmendreieck oberhalb des Tretlagers oder durch den gegabelten unteren Teil der Sattelstütze, und sperrt das Rad an einen festen Gegenstand an.
Ständer: Für ein Stadtrad ist ein Ständer eine feine Sache, und aus Alu wiegt er auch nicht viel, da er ja auch recht kurz ist.
Lenker-Schelle: Ich habe die Schelle zur Höhenverstellung des Lenkers durch eine
Schnellspanner-Schelle ersetzt (von PRO).
Außerdem habe ich das Steuerrohr um ca. 10 cm abgesägt, weil ich den Lenker sowieso
immer in der tiefsten Stellung verwende. So kann man den Lenker leichter herausziehen, wenn das Tikit
extra kompakt gefaltet werden muss – die Bremszüge sind nämlich so kurz, dass man
normalerweise den Lenker nicht problemlos herausziehen kann. (01.08.2008)
Führung der Bowdenzüge: Die Bowdenzüge am Lenker waren nicht optimal verlegt. Durch eine andere Anordnung der Kabelbinder gibt es weniger Probleme beim Falten.
Lenkergriffe: Die mitgelieferten Schaumstoffgriffe sind zwar bequem, aber auf längeren Strecken will man Griffe mit größerem Durchmesser und ergonomischer Formgebung. Ich habe mich für die Ergon-Griffe entschieden (sind sowohl für links als auch rechts in einer kurzen Version erhältlich, das gibt es aber in kaum einem Geschäft, sondern muss bestellt werden). (19.08.2008)
Verstellbarer Vorbau: Ich habe den Vorbau ersetzt durch das Modell SATORI-ST (AHS); dieser hat die gleichen Abmessungen, ist jedoch ohne Werkzeug um bis zu 90° verstellbar. Das ist in Kombination mit der oben erwähnten Lenkerschaft-Schnellspannerschelle und dem abgesägten Steuerrohr hochinteressant, denn dann kann man mit zwei Handgriffen den Lenkerschaft einfahren und den Vorbau umklappen, so dass der Lenker trotz senkrechtem Vorbau nicht länger als zuvor ist und somit beim Falten den Boden nicht berührt, aber gleichzeitig nicht mehr nach außen herausragt. Das Faltmaß wird dadurch um gute 10 cm kompakter (siehe Foto), außerdem ist der Lenker dann nicht mehr exponiert an der Außenseite, sondern geschützt zwischen Vorder- und Hinterrad. Da beim Öffnen des Vorbau-Spannhebels gleichzeitig die Klemmung der Lenkstange entriegelt wird, kann man diese dann so drehen, dass die Bremsgriffe nach innen weisen. (24.10.2008)
Gepäckträger: So oft kommt Gepäcktransport nicht vor, dass man dafür unbedingt einen Gepäckträger bräuchte. Aber wenn, dann ist das schon eine nette Sache – weil wegen des kleinen Hinterrads nach oben ausreichend Platz bleibt, um selbst sperrige Gegenstände unterzubringen. Und der Schwerpunkt bleibt angenehm niedrig. Der Hauptgrund ist allerdings: Beim Faltvorgang wird das Schutzblech besser geschützt (die Schutzblechhalterung hat sich immer verbogen, siehe unten), und das gefaltete Rad steht stabiler. Als negative Eigenschaften macht ein Gepäckträger das Rad natürlich schwerer und im gefalteten Zustand sperriger und ist auch beim Schieben manchmal etwas im Weg.
Neues Schutzblech: Nachdem das Tikit mit dem Original-Schutzblech nicht so stabil steht und sich die Streben immer wieder verbogen haben, und der Gepäckträger zu sperrig ist, habe ich beides wieder abmontiert – brauchte aber trotzdem ein Schutzblech. Ich bekam ein MTB-Plastik-Schutzblech geschenkt; dieses habe ich vorne mit zwei Kabelbindern befestigt, so dass es unter der V-Brake durchgeht. Nach hinten steht es weit ab, so dass ich es kürzen musste (sonst schleift es beim Schieben im gefalteten Zustand); ersatzweise habe ich ein Stück einer PE-Flasche mit Kabelbindern hinten nach schräg unten befestigt, damit die Schutzwirkung erhalten bleibt.
Ständer am Hinterrad: Im gefalteten Zustand steht das Tikit u.a. auf dem Hinterrad – also auf der Schutzblechstrebe, oder dem Gepäckträger. Mit dem MTB-Plastik-Schutzblech geht das nicht; das Schutzblech wird auf das Hinterrad gedrückt (was in Ordnung ist), aber letztendlich steht das Tikit dann auf dem linken Arm der hinteren V-Brake. Entsprechend habe ich ein kleines Stück Alu-U-Profil mit einer Plastikkappe darauf auf der linken Seite der Hinterradschwinge so befestigt, dass das Rad gefaltet auf dem Vorderrad, dem Stab unter dem Tretlager, und dem neuen Alu-Profil steht.
Kettenschutz Chainrunner statt Chainglider: Beim Einbau der Nabenschaltung hatte ich einen Chainglider-Vollkettenschutz montiert. Dieser hat dann aber irgendwann nicht mehr gehalten – wenn er sich mehrfach in der Tretkurbel verfängt und dabei verbiegt, hält er immer schlechter, so dass ich ihn entfernen musste. Dann hatte ich bei einem Dahon gesehen, dass ein Kunststoff-Wellrohr auf die Kette geklemmt wird. Dies wird unter dem Namen Chainrunner vertrieben. Es handelt sich zwar wirklich nur um ein Kunststoff-Wellrohr (Außendurchmesser 13 mm, Innendurchmesser 10 mm), aber dort gibt es Unterschiede. Zuerst hatte ich ein gewöhnliches Wellrohr, das aber nur ca. 3 km gehalten hatte. Der Original-Chainrunner dagegen hält deutlich besser, weil er erstens fester auf der Kette klemmt und zweitens biegsamer ist – vermutlich wegen der tieferen Rillen und einer anderen Kunststoffmischung. Trotzdem waren ein paar Modifikationen nötig: Damit der Chainrunner nicht schleift, brauchte ich hinten ein größeres Ritzel (17 statt 15 Zähne), und entsprechend vorne ein größeres Kettenblatt (53 statt 44 Zähne) und eine längere Kette. (21.05.2016)
Ich habe die Kettenschaltung durch eine 8-Gang-Nabenschaltung ersetzt. (04.08.2008)
Vorteile: pflegeleichter, schnelleres Schalten, Schalten im Stand, und auch ein größerer Übersetzungsbereich. Nachteilig ist nur das Mehrgewicht.
Schaltung: Ich habe die Shimano Nexus SG-8R25 8-Gang-Nabenschaltung ersetzt. Dies ist die Premium-Version, d.h. bessere Lagerung. Die Schaltung hatte ich bereits, daher keine Alfine.
Felge: Passend zur Schaltung habe ich eine 36-Loch-Felge gewählt und einfach gekreuzt und symmetrisch eingespeicht. 24 Speichen hätten wohl auch gereicht, aber so habe ich mehr Stabilität (und damit Zuverlässigkeit) bei nur wenig Mehrgewicht.
Schaltgriff: Hier habe ich den Drehgriffschalter. Gerade bei einer Nabenschaltung, bei der
man sehr schnell und mit wenig Kraft schalten kann, ist ein Drehgriff sinnvoll. Weil der Schaltgriff mit
einem Bremsgriff kombiniert ist, habe ich den linken Bremsgriff ebenfalls ausgetauscht, durch einen
passenden Nexus-Bremsgriff. Diese sind für V-Brakes geeignet (können umgestellt werden auf
Seitenzugbremsen).
Als Schaltzug habe ich einen Shimano-XTR-Zug (teflon-beschichtet) und eine Nokon-Außenhülle
verwendet; das ist extrem leichtgängig und sollte nicht mehr korrodieren, wie beim alten Schaltzug
der Fall.
Kettenspanner? Einen Kettenspanner will man nicht – den braucht man nur, wenn sich die Kettenlänge im täglichen Betrieb verändert, z.B. bei einer Kettenschaltung oder wenn sich beim Falten die Kettenlänge ändert. Beides ist beim Tikit mit Nabenschaltung nicht der Fall. Wenn man auf den Kettenspanner verzichten kann, wird die Kette kürzer und reicht vor allem nicht so weit zum Boden, d.h. bekommt weniger Dreck ab, hält dadurch länger.
Kettenspannung: Knackpunkt ist, dass man die Kette spannen können muss – weil das Tikit senkrechte Ausfallenden hat, geht das nicht an der Hinterradnabe, wie bei anderen Rädern mit Nabenschaltung. Aber von Trickstuff gibt es den Exzentriker, das ist eine exzentrische Befestigung der Tretlager-Kugellager (siehe Foto). Dieser verwendet kein Patronenlager, sondern erfordert einen Kurbelsatz mit integrierter Achse; ich habe den Alfine-Kurbelsatz von Shimano genommen. Sieht gut aus, und hat auch geringfügig kürzere Kurbeln (170 mm statt 175 mm).
Kettenschutz: Wenn man schon kein Schaltwerk und keinen Kettenspanner hat, kann man auch
einen Vollkettenschutz montieren, wie z.B. den Chainglider von
Hebie. Problematisch dabei ist, dass dieser die Auswahl von Kettenblatt/Ritzel einschränkt. Man
will eine möglichst hohe Übersetzung; vorne sind 44 Zähne das Maximum, und hinten habe
ich mich für 15 Zähne (nicht gekröpft) entschieden – das geht, wenn man das
Kettenschutz-Hinterteil für die Rohloff-Speedhub-Nabe nimmt und entsprechend etwas zurechtschnitzt.
(Man muss das hintere Teil ca. 1 cm weiter nach hinten bringen, zudem noch auf der Innenseite was
wegschnitzen, damit der Schutz näher Richtung Speichen kommt, sowie das Vorderteil um einen guten
Zentimeter hinten kürzen. Siehe Foto; das dunkle Teil wurde modifiziert.)
Als Kette habe ich eine Rohloff-Schaltungskette genommen, weil diese für ihre Langlebigkeit bekannt
ist.
Übersetzung: Das Übersetzungsverhältnis ist wegen des Chaingliders etwas zu
niedrig; die Entfaltung geht von 1,69 m bis 5,19 m. Für Stadtverkehr ist das allerdings
ausreichend – anfahren im 3. Gang, fahren im 7. Gang; nur bergab ist die Übersetzung schnell
am Ende. Mit einer anderen Nabenschaltung, die intern anders übersetzt ist, kann das
Verhältnis günstiger sein – z.B. bei einer Sram iMotion9 (siehe Entfaltungsrechner).
Von Kai Fuchs kam folgende gute Idee: Mit einem Speed-Drive von Schlumpf, das eine Übersetzung von 1,65 bietet, könnte man den
Übersetzungsbereich vergrößern – mit einem 38er-Kettenblatt und 15er-Ritzel ergibt
sich eine Entfaltung von 1,46 m bis 7,40 m, aufgeteilt in 11 echte Gänge.
Rollenbremse? Die Schaltung kann auch mit einer Rollenbremse verwendet werden; im Tikit
wäre dafür auch ausreichend Platz. Ich habe sie vorerst noch nicht montiert, weil sie recht
schwer ist und die Bremsleistung der V-Brakes auch bei Nässe mehr als ausreichend ist. Zudem
dürfte sich der Felgenverschleiß bei entsprechend weichen Bremsbelägen in Grenzen
halten – dieser wäre für mich der einzige Grund für eine Rollenbremse am
Tikit.
Mit der Alfine-Nabe hätte man dagegen eine Scheibenbremse montieren können, für die aber
weitgehend das Gleiche gilt.
Schnellspanner? Mit der Nabenschaltung kann man keinen Schnellspanner verwenden, sondern befestigt die Achse mittels zwei Hutmuttern. Diese lösen sich aber durch die Lastwechsel und Erschütterungen während der Fahrt, was wiederum viele Auswirkungen hat (die Schaltzug-Führung kann sich dann verdrehen, die Nabe rutscht nach vorne unten, die verkürzte Kette kann abspringen etc.). Als Abhilfe habe ich die Muttern mit der Schraubensicherung von Nord-Lock gesichert. (17.09.2008, 22.10.2008)
Bike Friday bietet inzwischen das Tikit auch mit Nabenschaltung an, in Form des Seasons Tikit. Im Unterschied zu meinem Umbau wurde die Hinterradschwinge modifiziert, sie hat verstellbare Ausfallenden. Ist sehr elegant, aber nicht an eine bestehende Schwinge selber nachrüstbar. Was auch auffällt: Das Hinterrad wird nur mit 24 Speichen eingespeicht, während die Nabe 36 Löcher bietet.
Insgesamt hat das Tikit keine ernsthaften Schwächen. Aber ein paar Kleinigkeiten gibt es doch. Siehe auch die technischen Updates von Bike Friday.
Schutzblech hinten schleift: Das Schutzblech schleift immer wieder mal leicht auf dem Reifen, weil
sich der Halter am vorderen Ende, ein Alublech, immer verbiegt (bei jedem Faltvorgang etwas). Dadurch
steht er nicht mehr rechtwinklig zum Schutzblech und zieht dieses weiter nach vorne. Abhilfe: Das
Schutzblech nach hinten ziehen; am besten, indem man sich gegen den Lenker stemmt und mit dem Fuß
das Schutzblech am Kunststoff-Abstellpad nach hinten drückt.
Außerdem sollte man darauf achten, dass beim Einfalten die Hinterradschwinge nicht über den
Boden schleift, sondern komplett durch die Luft schwingt – das geht, weil sie danach einrastet und
somit nicht mehr zurückschwingen kann.
Dieses Problem sollte nicht mehr auftreten, wenn man einen Gepäckträger hat, der dann die
Stöße abfängt.
Lenkerhalter am Rahmen bricht: Ein u-förmiges Kunststoffteil am Rahmen hält den
eingefalteten Lenker am Rahmen, indem ein T-Stück dahinter einrastet. Wenn man das Rad aber
öfters schwungvoll faltet und dabei den Lenker in die Arretierung fallen lässt, ist dieses
Teil schon nach wenigen Wochen kaputt. Abhilfe: Einen Ersatz aus Alu bauen (siehe Foto) –
5 cm lang, 2 cm breit. Zwei Löcher für die Schrauben reinbohren, und eine passende
Öffnung für den Lenker. (09.01.2008)
Vik’s Tikit to Ride
Blog berichtet ebenfalls über dieses Problem; bei neueren Rahmen fertigt Bike Friday die Lenkerhalter
inzwischen aus Metall.
Lenkerhalter am Lenker geht kaputt: Auch das pilzförmige Kunststoffteil am Lenker, das in den Lenkerhalter am Rahmen einrastet, lebt nicht ewig. Als Abhilfe kann man sich ein Ersatzteil aus einer M6-Einschlagmutter bauen, indem man die Zacken gerade biegt oder entfernt. Mit etwas Loctite kann man es direkt auf die Schraube am Lenker aufschrauben.
Lenkerscharnier-Verriegelung: Das Faltkonzept (“Hyper Fold”) sieht ja vor,
dass man den Lenker nicht manuell entriegeln muss. Trotzdem kann man den entriegelten Lenker nicht
sofort falten, sondern meist muss man das Verriegelungsstück manuell abziehen.
Abhilfe: Hier habe ich den Königsweg noch nicht gefunden. Etwas Öl hilft, dass das
Verriegelungsstück von selbst abgleitet, aber das hält immer nur kurz an. Was auch geht, ist
Teflonband, wie es als Abdichtung in Rohrgewinden (als Ersatz für Werg) verwendet wird.
Ein guter Hinweis findet sich in Vik’s Tikit to Ride
Blog: ein Stück Gummi im Scharnier, das beim Lösen der Verriegelung das
Verriegelungsstück herausdrückt. Wenn man genau hinschaut, befindet sich bereits ein solches
Gummistück im Scharnier, allerdings ist es zu schwach. Ich habe mir ein neues, größeres
geschnitzt, aus einem Inline-Skate-Stopper. Man darf es aber auch nicht zu groß wählen, weil
sonst die Verriegelung nicht mehr komplett anliegt und der Lenker somit wackelt. (13.08.2008)
Kette fällt herunter: Das ist ein sehr nerviges Problem, mit unklarer Ursache. Auf
jeden Fall hat es nicht unbedingt etwas mit Schwingungen beim Schalten zu tun – gelegentlich
springt die Kette auch während des Tretens ab, bevorzugt allerdings beim Schalten auf kleine
Ritzel. Bike Friday schreibt, es habe mit einem zu
schwachen Kettenschutzring zu tun; das kann aber IMHO nicht die ganze Wahrheit sein, weil die Kette
eigentlich auch ohne derartigen Schutzring halten sollte.
Dieses Problem ist mit dem Umbau auf Nabenschaltung erledigt, und die Ursache habe ich nie
gefunden.
Schaltzug wird schwergängig: Das passiert, wenn man zu viel im Regen fährt; die Außenhülle korrodiert dann. Hier hätte man bessere Materialien verbauen sollen, mit Teflon-Liner; außerdem ist die 180°-Biegung des Zuges vor dem Schaltwerk nicht sehr elegant. Hier würde die Verlegung mittels U-Turn Away von M5 helfen. (16.06.2008)
Steuerlager-Klemmschraube lockert sich: Im Laufe der Zeit lockert sich die Steuerlager-Klemmschraube, so dass dieses mehr Spiel bekommt. Muss man eben immer wieder einmal anziehen.
Schutzblech vorne bricht: Das vordere Schutzblech ist nur mit einer einzigen Schraube an der Gabel befestigt. Für ein so kleines Schutzblech reicht das, es ist ausreichend steif und schleift nicht. Aber durch die permanenten Vibrationen bricht irgendwann das L-förmige Alu-Teil, das das Schutzblech mit der Schraube an der Gabel verbindet. Vielleicht lohnt es sich, dieses mit GFK zu umwickeln, um es steifer zu machen. (12.07.2008)
Befestigung Schutzblech hinten geht kaputt: Vermutlich wegen der wiederholten Belastung beim Falten und durch die Erschütterungen bei der Fahrt hat sich die Befestigungsschraube des hinteren Schutzblechs am Haltebügel gelöst und ging verloren. Das bestärkt mich darin, dass man eigentlich einen Gepäckträger haben will, alleine schon, damit beim Falten das Schutzblech weniger Stöße abkriegt. (16.09.2008)
Standfestigkeit im gefalteten Zustand sinkt: Das gefaltete Tikit steht prinzipiell
auf drei Punkten, das sind ein Stift mit Gummikopf am Tretlager, ein Plastikknopf auf dem
Hinterrad-Schutzblech, und dem Vorderrad. Aber im Laufe der Zeit steht es immer asymmetrischer und
neigt sich Richtung Hinterrad-Seite, d.h. die Hinterrad-Schwinge faltet stärker ein als
früher. Der Grund liegt am Anschlag: Eine Schraube, die in einem Gewinde am Hauptrahmen steckt,
wirkt als Anschlag für den Hinterbau, der mit einem Metallteil auf diese Schraube trifft. Der Hebel
ist hier recht groß (3,25 cm zu 49 cm), daher führt ein Unterschied von einem guten
Millimeter an der Schraube schon zu 2 cm Höhenunterschied beim Hinterrad, und über einen
weiteren Hebeleffekt (Radabstand im gefalteten Zustand zur Höhe im gefalteten Zustand) zu einer
seitlichen Bewegung von rund 5 cm.
Zuerst dachte ich, das liegt an einmaligen geringen Verformungen, die man mit einer längeren
Schraube kompensieren kann. Die Originalschraube ist eine M6-Innensechskantschraube mit einer Länge
von 13 mm. Zudem kann man auf die Schraube noch eine Gummikappe (wie z.B. für
Dunlop-Fahrradventile) aufschrauben, damit beim Falten die Schwinge nicht vollkommen ungedämpft am
Anschlag auftrifft. (14.08.2008)
Die wahre Ursache ist aber, dass sich die Schraubenbefestigung am Rahmen verbiegt und abbricht. Sie ist
ganz klar unterdimensioniert. Bei den dort auftretenden Kräften ist die Frage, wie man das am
besten repariert; vermutlich zusammen mit einer Verstärkung festschweißen.
(17.09.2008)
Allerdings war Bike Friday so kulant, mir gleich einen neuen Rahmen zu spendieren. Da sage ich
natürlich nicht nein – sondern vielen Dank an diese großartige Firma!
Schäden durch Vibration: Die Befestigung des Rücklichts ist wegen der Vibrationen bei der Fahrt gebrochen; das vordere Schutzblech war ja bereits nach einem halben Jahr abgebrochen, aber auch am hinteren Schutzblech habe ich inzwischen zwei Befestigungsschrauben, die sich losgerüttelt haben. Auch die Schrauben am Vorbau waren plötzlich sehr locker. All diese Dinge haben nicht einmal ein Jahr durchgehalten! Das ist wohl der größte Nachteil eines ungefederten Rades; weniger der geringere Komfort. Man muss wohl jede Schraube mit Loctite behandeln, damit sie sich nicht löst, und alle Teile so befestigen, dass sie absolut fest eingespannt sind – sonst sorgen Vibrationen in kurzer Zeit für Ermüdungsbrüche. (07.11.2008)
Felgenverschleiß: Nach rund 15 Monaten ist die Vorderradfelge so weit verschlissen, dass die Verschleißmarkierung komplett weggebremst ist. Das ist bei kleinen Rädern, Stop-and-Go-Verkehr in der Stadt mit Sprints und Vollbremsungen und Fahrt bei jedem Wetter eigentlich kein Wunder. Trotzdem will man nicht fast jedes Jahr eine neue Felge einspeichen müssen. Daher habe ich die grünen Bremsbeläge von SwissStop eingebaut. Diese bremsen genauso gut wie Shimano-XT-Bremsbeläge, allerdings enthalten sie angeblich kein Korund und dürften daher felgenschonender sein (allerdings öfter ausgewechselt werden müssen). Im Laufe des ersten Jahres habe ich übrigens zwei Sätze konventioneller Bremsbeläge verschlissen – hoffentlich überlebt die Felge in Zukunft mehr Bremsbeläge.
Steuerlager geht kaputt: Beim Tausch des Rahmens habe ich festgestellt, dass auch das Steuerlager des alten Rahmens locker und wohl schon ziemlich verschlissen war (habe es nicht genauer untersucht). Beim neuen Rahmen habe ich dann gleich ein hochwertiges Steuerlager von Chris King bestellt – vielleicht generell eine gute Idee, weil wegen des ungefederten Vorderrads und des großen Hebels des langen Steuerrohrs die Belastung auf das Steuerlager besonders hoch sein dürfte.
Auf jeden Fall lockert sich das Steuerlager recht gerne; man kann es wieder festschrauben, indem man den Ring (gesichert durch eine Madenschraube) nach unten schraubt. Wenn sich aber das Lager immer wieder lockert, schraubt man den Ring immer weiter runter, bis er am Ende des Gewindes ankommt. Dann muss man die beiden Muttern an der Gabel an der Unterseite des Steuerlagers lösen, die Schrauben auf der anderen Seite lösen, die Gabel wieder weiter nach oben schieben, und dann die Schrauben und Muttern wieder festziehen. (05.02.2009)
Riss im Steuerrohr: Falträder haben ein tiefes Steuerlager, und darüber ein langes Steuerrohr, das wie ein Hebel wirkt. Entsprechend wirken auf das untere Ende ziemliche Kräfte, und es fühlt sich bei keinem Faltrad wirklich steif an. Als es sich ungewöhnlich locker anfühlte, wollte ich die Klemmung neu festziehen – aber dabei stellte sich heraus, dass das Steuerrohr (der untere Teil mit dem Faltgelenk, der unten in die Gabel geklemmt wird) einen langen Riss hat (etwa die Hälfte des Umfangs). Von Bike Friday gab es kostenlosen Ersatz. Allerdings wäre ein größerer Durchmesser sehr sinnvoll – und das gilt für praktisch alle Falträder.
Verstellbares Hinterrad-Ausfallende: Hier können mehrere Probleme auftreten.
Die Verstellschraube am Hinterrad-Ausfallende, mit dem die Kette bei einer Nabenschaltung gespannt wird, ist sehr dünn, und bricht deshalb leicht ab – und ist dann nur noch sehr schwer wieder zu entfernen. Entsprechend muss beim Spannen der Kette das Ausfallende gut beweglich sein – die Kettenblattschrauben, mit denen das Ausfallende an der Schwinge festgeschraubt ist, sollte man etwas lockern, und evtl. ein dünnflüssiges Öl auftragen, so dass sowohl Schraube als auch Ausfallende leichtgängig sind.
Auch im normalen Betrieb kann sich die Verstellschraube durch den Kettenzug verbiegen. Entsprechend sollte man die Kette möglichst kurz halten, so dass die Verstellschraube nur wenig in das Ausfallende eingeschraubt ist – dann kann sie sich weniger verbiegen.
Die Verstellschraube drückt auf die untere Befestigungsschraube. Diese Befestigungsschrauben sind Kettenblattschrauben bzw. -hülsen (für 2-fach-Kettenblätter) – leicht, aber empfindlich. Die Verstellschraube kann ein Loch in die Kettenblatthülse drücken und sogar das Gewinde der Kettenblattschraube beschädigen, dann muss man diese auswechseln.
Schutzblechstreben-Schraube bricht ab: Bei den Ausfallenden befinden sich Ösen, um die Hinterrad-Schutzblechstrebe oder den Gepäckträger zu befestigen. Aber je nach Stellung des Ausfallendes kann dieses das Schraubenloch von hinten blockieren – wenn man dann eine Schraube kraftvoll einschraubt, stößt diese hinten an und bricht ab, und ist nur unter Schwierigkeiten wieder zu entfernen.
Sattelstützen-Faltgelenk locker: Das Faltgelenk der Sattelstütze besteht aus einem Rohr, auf das außen die Sattelstütze geklemmt ist und das innen im Hauptrahmen steckt. Entsprechend gibt es vier Schrauben zur Klemmung – zwei außen an den Sattelstützenarmen, und zwei innen am Hauptrahmen. Damit das Gelenk bewegt werden kann, ist die Hauptrahmenklemmung nur schwach angezogen. Als die Sattelstütze seitlich wackelte, reichte es, die gelockerten Schrauben wieder festzuziehen – die äußeren fest, und die inneren zumindest stärker, und gleichzeitig das Gelenk zu schmieren, damit es sich trotz festerer Rahmenschrauben noch leicht bewegen lässt.
Riss quer durch das Sattelrohr: Analog zum Steuerrohr ist auch das Sattelrohr ein Bauteil, an dem die Kräfte am unteren Ende über einen langen Hebel angreifen; und wegen der kleinen Räder und mangels Federung führt eine schlechte Fahrbahn zu einer häufigen Biegebelastung nach vorne und hinten. Entsprechend bildete sich ein Ermüdungsriss am unteren Ende der Sattelstütze, im Unterteil auf Höhe der unteren Flaschenhalterungsschraube, von vorne um den halben Umfang. Dieser Punkt ist besonders gefährdet, weil das Sattelstützen-Unterteil aus relativ dünnem Stahl gefertigt ist, aber am Ende des geklemmten Sattelrohrs eine Spannungsspitze auftritt. Neuere Sattelrohre sind anders konstruiert; sie sind einteilig, d.h. durchgehend vom Faltgelenk bis zur Klemmung der Sattelstütze, so dass diese untere Sattelrohr-Klemmung entfällt, und damit wohl auch die lokale Spannungsspitze. Außerdem wurde die Achse verändert; statt eines dünnen Stahlrohrs wird jetzt ein dicker Aluminium-Zylinder verwendet, der links eine Krempe als Anschlag hat, und er wird nur noch rechts geklemmt. Der Grund dafür ist mir nicht klar; vermutlich lässt sich die Krempe besser in Aluminium fertigen.
Riss am Sattelrohr unter der Verzweigung: Das Sattelrohr-Unterteil ist zudem an der linken Abzweigung zur Faltgelenk-Achse von unten her etwas angerissen. Betrachtet man sich die Geometrie, ist das kein großes Wunder, weil dort Spreizkräfte wirken. Um dem zu begegnen, gibt es seit einiger Zeit Zugstreben zum Nachrüsten, die auf der linken Seite das Faltgelenkrohr mit dem hinteren Einrastpunkt verbinden. Das neuere, einteilige Sattelrohr ist zudem etwas anders gebaut – der Griff zum Schieben ist nach vorne zum Gelenk verlängert. Damit entfällt die linke Verzweigung, deren Funktion wird vom Hauptrohr übernommen.
Rechte Befestigung Schwingengelenk bricht: Die Hinterradschwinge ist am Faltgelenk mit zwei eher zierlichen Blechen verbunden; und so kommt es nicht vollkommen unerwartet, dass eines Tages die beiden Befestigungen auf der rechten Seite gebrochen sind, nachdem viel grobe Pflasterpassagen gefahren wurden. Wann der Bruch genau aufgetreten ist, ist schwer zu sagen – denn das Tikit lässt sich weiterhin fahren, die Hinterradschwinge wird nämlich in Fahrt zusätzlich oben von der Sattelstütze gehalten. Lediglich beim Zusammenfalten ist die Schwinge locker und rastet nicht mehr ein; und da die Schwingenbefestigung auf beiden Seiten aus je zwei Ärmchen besteht, kann es sogar sein, dass eines der Ärmchen eine ganze Weile früher gebrochen ist. Letztendlich ist dieses Teil unterdimensioniert, und hält den Erschütterungen eines ungefederten Rades nicht stand. Die Bruchstellen ließen sich aber recht gut schweißen. (06.10.2016)
Es sollte sich herumgesprochen haben, dass Falträder wesentlich angenehmer in Zügen transportiert werden können als normale Fahrräder:
Alle Züge: Gerade Hochgeschwindigkeitszüge haben meist kein Fahrradabteil. Wenn man also auf weiten Strecken die direkten Züge verwenden will, kann man normale Räder oft nicht mitnehmen und muss weite Umwege in Kauf nehmen, bei denen zudem die Anschlüsse nicht aufeinander abgestimmt sind.
Kein Fahrradabteil: Man muss nicht nach einem Fahrradabteil suchen und dort sein Rad neben die anderen Räder einschlichten, sondern kann überall einsteigen. Und wenn man nicht am Endbahnhof aussteigt, muss man nicht mühevoll sein Fahrrad aus dem Stapel anderer Räder im Fahrradabteil heraussortieren, sondern kann es einzeln abstellen. Zudem findet sich in praktisch jedem, auch überfüllten, Zug noch ein Plätzchen für ein Faltrad, während man mit einem normalen Fahrrad einfach nicht mitgenommen wird, wenn es nicht hineinpasst.
Schnelleres Umsteigen: Es ist wesentlich einfacher, mit seinem Faltrad irgendwo einzusteigen, statt auf Fahrradabteile angewiesen zu sein. Zudem trägt sich ein kompaktes Faltrad leichter als ein sperriges normales Rad. Das weiß man spätestens dann zu schätzen, wenn man oft umsteigen muss oder der Anschluss knapp ist.
Kostenlos: Die Mitnahme eines Faltrades ist kostenlos. Eine Fahrradkarte ist im Vergleich zur Fahrkarte meist recht billig, aber bei einer Monatskarte schaut das schon ganz anders aus – für Fahrräder gibt es meist keine Zeitkarten, und da würde sich viel Geld aufsummieren, wollte man sein Rad täglich mitnehmen.
Auch im Berufsverkehr: Oft ist die Mitnahme von Fahrrädern im Berufsverkehr verboten. Für Falträder gilt das nicht.
Für juristische Haarspalter: Soweit ich weiß gibt es zumindest bei der Deutschen Bahn keine Regelung, ab welcher Größe ein Fahrrad als solches oder als Gepäckstück gilt. Man ist also im Zweifelsfall der Willkür des Zugbegleiters ausgeliefert und kann sich auf nichts berufen. Andererseits habe ich schon mehrfach gehört, dass Leute sogar ihr normales Fahrrad im ICE mitgenommen haben – etwas zerlegt und so verhüllt, dass es nicht auf den ersten Blick als Fahrrad erkennbar ist. Man hat wohl gute Chancen. Und wo kein Kläger, da kein Richter.
Übrigens ist es eine gute Idee, im Zug immer einen Expander dabei zu haben, mit dem man das Rad anhängen kann – die Beschleunigungen und Verzögerungen reichen sonst aus, dass es umfällt. Daher habe ich immer einen Expander unter dem Sattel dabei.
Wenn man nicht viel Gepäck dabei hat, bringt man auf einem Flug auch noch das Tikit im Freigepäck unter.
Gewicht: Zu seinem Gewicht von netto ca. 13 kg kommen noch Gewicht für die Verpackung, Schloss etc., so dass man schließlich auf rund 15 kg kommt. (Anmerkung: Für ein Tikit mit großem Rahmen wird ein Gewicht von 11.3 kg angegeben; mit 8-Gang-Nabenschaltung, Schutzblechen, SON-Nabendynamo und Beleuchtung komme ich auf ca. 13 kg.)
Maße: Die Maße sind im Bereich normaler Gepäckstücke – keine Dimension ist zu lang, lediglich die Summe von Länge, Breite und Höhe liegt bei rund 188 cm und damit etwas über dem von vielen Airlines gesetztem Limit. Es kann sein, dass man an den Sperrgepäckschalter verwiesen wird, aber trotzdem nichts zahlen muss.
Verpackung: Was den Airlines wichtig ist: Dass es ein geschlossenes Paket ist, aus dem nichts rausfallen kann. Ist es das nicht, kann es sein, dass man gezwungen wird, einen Fahrrad-Karton zu benutzen, der natürlich vollkommen ungeeignet ist. Ich habe es folgendermaßen verpackt:
Lenker raus, Sattel raus, Vorderrad raus. Alte Socken über die Rohre ziehen und zum Fahrrad dazulegen. Macht das Paket deutlich kleiner.
Einen kleinen Steg in die Gabel klemmen, damit diese nicht zusammengequetscht werden kann.
Scheinwerfer nach vorne umlegen, damit er nicht exponiert ist.
1 m Schaumstoff-Rohrisolierung aus dem Baumarkt holen, in ca. 5 Stücke zerlegen, und auf alle kritischen Stellen mit Kabelbinder befestigen: auf den Scheinwerfer, auf das Rücklicht, auf das Lenker-Faltgelenk, unten auf Kettenblatt und Einrastbleche, und auf die hintere V-Bremse.
Noch etwas Luftpolsterfolie um das Paket rumwickeln.
Das ganze Paket in z.B. einen Seesack eintüten; ist sehr knapp, geht aber rein.
Es gibt übrigens auch einen Samsonite-Hartschalenkoffer (müsste ein F’lite Comfort Upright 79 cm sein), in den das Tikit passt, und der mittels ebenfalls dort unterzubringenden Stangen und Rädern zu einem Anhänger gemacht werden kann. Nett, weil man nicht viel Stress mit Polsterung und Schutz der empfindlichen Teile hat; der Koffer ist aber relativ schwer und (zusammen mit der Deichsel) sauteuer. Darum habe ich erstmal verzichtet.
Man braucht nicht unbedingt einen Gepäckträger. Vorne kann man einen Lowrider montieren, der für kleine Taschen taugt. Aber nicht einmal das muss unbedingt sein: Einen Rucksack kann man mit gekreuzten Gurten über den Sattel hängen und per Expander nach unten zu den Canti-Sockeln abspannen, damit er nicht beim Treten mit den Fersen in Konflikt kommt. Ein kleines Zelt findet gerade noch Platz auf dem Rahmenrohr.
Und weil das Tikit gefaltet so niedrig ist, passt es dann sogar noch ins Zelt rein.
Das Tikit macht sich auch sehr gut zusammen mit einem Faltboot. Auf dieser Seite habe ich beschrieben, wie das geht.