Ski: Die Langlaufski sollten so lang/hart sein, dass man unter der Bindung (d.h. eineinhalb Fußlängen vor den Zehen bis hinter die Ferse) ein Blatt Papier zwischen Ski und Boden schieben kann, wenn man auf den Skiern steht. D.h. je schwerer man ist, desto länger bzw. härter müssen die Ski sein. Die Bindung sollte ungefähr so sitzen, dass die Fußspitze am Schwerpunkt des Ski sitzt (d.h. wenn man den Ski mit dem Schuh anhebt, hängt weder die Spitze noch das Ende nach unten).
Stöcke: Der Faustregel nach so lang, dass sie vom Boden bis unter die Achseln reichen. Eine scharfe Spitze ist wichtig, wenn man bei einer dünnen Schneeschicht auf einem befestigten Weg fährt – mit einer stumpfen Spitze kann man sich nicht ordentlich abstoßen, sie rutscht ab.
Schuhe: Müssen vor allem bequem sein und guten Halt bieten. Sie sollten sich an der Sohle kaum durchbiegen. Skating-Schuhe haben zusätzlich einen verstärkten Schaft, um beim seitlichen Abdrücken mehr Kraft übertragen zu können.
Schuppenski brauchen zwar weniger Pflege als schuppenlose Ski, gleiten dafür nicht ganz so gut. Dafür kann man das Potenzial der deutlich teureren Wachsski (ca. ab 200 €) nur dann wirklich nutzen, wenn man sie aufwendig wachst, was eine Wissenschaft für sich ist, viel Zeit kostet und für jede Temperatur ein eigenes teures Spezialwachs erfordert.
Empfehlenswert ist ein Graphitbelag, der leichter läuft als ein transparenter Kunststoffbelag.
Auch Schuppenski müssen gewachst werden, damit sie gut gleiten. Entweder wachst man sie selbst (mit einem speziellen Wachs für Schuppenski), oder man lässt sie im Fachhandel mit Heißwachs behandeln.
Der Belag muss in regelmäßigen Abständen geschliffen werden; er trängt nämlich eine Feinstruktur, die dafür sorgt, dass Wachs besser hält und dass die Klebewirkung eines Feuchtigkeitsfilms geringer wird.
Neuester Trend (2005) ist offensichtlich das „Grip Tape“ von Start; dieses Band, das man anstelle von Wachs auf die Steigzone von Wachsski klebt, vereinfacht das Handling deutlich – der Ski braucht genauso wenig Pflege wie ein Schuppenski. Gleichzeitig soll die Performance der eines gewachsten Ski kaum nachstehen. Sozusagen also eine Mischung aus Wachs- und Schuppenski – universell und pflegeleicht wie eine Schuppensteigzone, aber auswechselbar und anpassbar wie eine gewachste Steigzone.
Je höher die Spannung im Ski ist, desto schneller ist er, weil die Steigzone während des Gleitens seltener aufsetzt – dafür muss man sich kraftvoller abstoßen, um dabei die Steigzone bis in den Schnee zu bekommen. Die Länge des Ski bzw. dessen Spannung hängt also nicht alleine vom Gewicht des Fahrers ab, sondern auch von seinem Krafteinsatz.
Ski für gemütliche Wanderer sind breit (typische Breite vorne/Mitte/hinten etwa 47/45/46 mm) und kurz, während schnellere Ski länger und schmäler (41/44/44 mm) sind.
Billige Ski sind komplett ausgeschäumt, während teurere Modelle einen komplizierteren Aufbau haben. Luftkammern und Wabenstrukturen sorgen dafür, dass der Ski bei gleicher Steifigkeit leichter ist.
Mit Schuppenski kann man kein Skating machen, weil erstens die Schuppenzone unnötige Reibung bringt und zweitens durch die sehr einseitige Belastung die Schuppen auf einer Seite abgeschliffen werden.
Angeblich ist es schädlich, wenn die Ski länger als nötig mit Gummiclips aneinander gepresst werden, weil sie dadurch ihre Spannung verlieren. Es gibt spezielle Clips mit Zwischenstück, die die Ski zusammen halten, ohne dass sie auf Spannung sind, damit kann man die Ski auch den Sommer über aufbewahren.
Es gibt unendlich viele verschiedene Typen von Wachs. Wenn man nur ein universelles Gleitwachs und bei schuppenlosen Ski dazu noch ein Steigwachs hat, reicht das aber in den meisten Fällen. Hochwertig und teuer ist Fluor-Wachs.
Schuppenlose Ski gleiten immer recht gut, aber wenn sie schlecht gewachst sind, hat man Probleme bei Anstiegen. Der Ski hat in der Steigzone keinen Halt, man rutscht zurück, kann keine Kraft übertragen.
Der ideale Langläufer hat lange Beine, dadurch kann er größere Schritte machen (und somit pro Schritt weiter gleiten) und tut sich auch leichter bei der Kontrolle der langen Ski.
Beim Langlaufen ist nicht nur Ausdauer und Technikbeherrschung wichtig, sondern man muss auch in der Lage sein, sich ruckartig abzustoßen – und das erfordert Kraft. Ist man erschöpft, kann man nur noch dahinstampfen, aber kaum mehr gleiten. Daher ist es günstiger, dann lange flache Anstiege zu meiden, weil man auf ihnen überhaupt nicht mehr gleiten kann. Lieber eine Route wählen mit einigen kurzen steilen Anstiegen, weil das Hochgrätschen auch mit wenig Kraft noch funktioniert; auf dem flachen Rest kann man dafür noch gleiten und kommt so in der Summe schneller voran.
Stockhaltung: Von unten durch die Schlaufe, und diese zusammen mit dem Griff anfassen. Dann kann man die Kraft komplett mit der Schlaufe übertragen (d.h. muss den Stock nicht fest greifen) und den Stock lediglich zwischen Daumen und Zeigefinger führen.
Stockeinsatz: Mit den Stöcken stößt man sich nach hinten ab; dabei drückt man möglichst nicht nach unten, weil man sich damit nach oben hebt und dem Druck auf die Steigzone entgegenwirkt => man kann sich dann weniger stark mit den Beinen abstoßen. Entsprechend sollte man, um den Stockwinkel möglichst flach zu halten, ihn mit fast gestreckten Armen halten, und erst hinter der Bindung einstechen bzw. Kraft übertragen. Da die Arme nicht nur die Stöcke bedienen, sondern auch als Schwungmasse fungieren (kompensieren z.T. den Impuls des sich nach hinten bewegenden Beins), sollte man sie möglichst nur waagerecht nach vorne und hinten bewegen und nicht vorne unnötig in die Höhe reißen.
Weil bei erwachsenen Männern die Ski rund 2 m lang sind, kann das bei Abfahrten in engen Kurven zu Problemen führen: die Ski ragen vorne und hinten aus der Spur heraus und drohen zu „entgleisen“. Daher ist die „Short Cut“-Technik von Fischer interessant; dort ist die Längswölbung der Ski stufenförmiger, so dass die Ski bei gleicher Länge der Steig- und Gleitzone kürzer sind (die Übergangszone wurde verkürzt).
Skating: Skating-Ski haben (seit einigen Jahren) eine Bindung, bei der ein zusätzlicher Haken den Fuß hält, außerdem sind meist die Ski kürzer und steifer, die Schuhe fester (mehr Halt am Knöchel und Schaft) und die Stöcke länger (z.B. ultraleichte Carbon-Rohre mit winzigen Tellern unten, und ca. 10 cm länger als Stöcke bei der klassischen Technik). Mit Skating kann man höhere Geschwindigkeiten erreichen, da beim konventionellen Stil die Abstoßkraft von der Haftwirkung der Steigzone bestimmt wird, welche nicht beliebig erhöht werden kann (ohne die Gleiteigenschaften zu beeinträchtigen) – beim Skating stößt man sich dagegen mit den Kanten der Ski ab, die viel mehr Kraft übertragen können, bevor sie wegrutschen. Eine weitere Grenze ist die nötige Abstoßgeschwindigkeit: sowohl bei der Steigzone als auch bei den Stöcken (mit denen man viel Kraft übertragen könnte) ist umso weniger Zeit zum Abstoßen, je schneller man fährt – beim Skaten stößt man sich dagegen schräg ab und hat darum mehr Zeit für diesen Vorgang (und umso mehr, je länger die Schritte und paralleler die Ski sind). Nachteilig am Skating ist, dass man eine breite Spur braucht und dass es nicht im Tiefschnee funktioniert. Das Skating erfordert meiner Erfahrung nach einen eher harten Schnee, in dem man nicht einsinkt.
Siehe auch: http://www.seilbahnen.at/winter/wintersportarten/langlauf/files/wintersportarten-langlauf.pdf